Update: Huawei - Razzia in Dübendorf, Rückzug aus den USA

Huawei gibt sein Geschäft in den USA auf und will sich künftig auf andere Regionen konzentrieren. In Dübendorf wurden derweil die Büroräumlichkeiten des chinesischen Unternehmens durchsucht. Dabei ist es zu Verhaftungen gekommen.
25. April 2013

     

Huawei lässt sich die Anschuldigungen der USA, man sei eine Sicherheitsgefahr, nicht mehr länger gefallen und zieht sich laut diverser Medienberichte, unter anderem von "PCWorld.com", aus dem US-Markt zurück. Man wolle sich stattdessen auf neue Gebiete konzentrieren. Im vergangenen Herbst wurde das Ergebnis eines Untersuchungsberichtes des Geheimausschusses des US-Kongresses bekannt, wonach man Huawei nicht trauen könne, weil es unter Einfluss einer ausländischen Regierung stehe. Zudem gebe es Beweise für illegales Handeln.

Derweil berichtet die "Handelszeitung", dass es am Mittwoch am Schweizer Hauptsitz von Huawei in Dübendorf zu einer Razzia gekommen ist. Dabei sollen auch Verhaftungen vorgenommen worden sein. Ausgelöst wurde die Durchsuchung der Büroräumlichkeiten durch eine Anzeige von Mitarbeitern beim Amt für Wirtschaft des Kantons Zürich Anfang Jahr. Dabei wurde dem Unternehmen vorgeworfen, chinesische Arbeiter mit Touristenvisa zu beschäftigen, und die Arbeitsbedingungen wurden als prekär bezeichnet.


Update:
Huawei hat gegenüber diverser Medien bestätigt, dass bei ihnen eine Kontrolle stattgefunden hat. Derweil teilt die Kantonspolizei mit, dass man bei dieser Kontrolle neun Personen festgenommen wurden, weil sie mutmasslich ohne Bewilligung einer Tätigkeit nachgegangen seien und damit gegen das Bundesgesetz über Ausländerinnen und Ausländer verstossen hätten. Bei den Verhafteten handle es sich um Drittstaatangehörige im Alter zwischen 25 und 35, acht davon seien Männer. Zudem wurden zehn Mitarbeiter verzeigt, die länger als gesetzlich erlaubt arbeiteten. Huawei wurde derweil wegen Verstösse gegen das Bundesgesetz über die Ausländerinnen und Ausländer angezeigt.

Ausgelöst wurde die Kontrolle durch polizeiliche Ermittlungen, die zum dringenden Verdacht geführt haben, dass Drittstaatsangehörige ohne gültige Visa und mutmasslich ohne erforderliche Bewilligungen Tätigkeiten nachgingen. (abr)

Kommentare
Ich habe mit diversen Mitarbeitern von Huawei im März 2013 direkt vor Ort in Dübendorf gesprochen, und diese haben mir bestätigt, dass zum einen die Arbeitsbedingungen sehr ungewöhnlich schlecht seien, diese Firma sich sehr stark im Bereich des Lohndumpings betätigt und das viele chinesische Mitarbeiter systematisch und wiederholt mit einem Touristenvisum über Italien eingereist waren und illegal (ohne gültige Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung) bei der Firma Huawei in Dübendorf tätig waren. Arbeitsverhältnisse , die nach meinem Dafürhalten zu Recht vom AWA und der Kantonspolizei genauer unter die Lupe genommen werden.
Donnerstag, 25. April 2013, lic.iur. Richard Permann



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