An der Generalversammlung von
Swisscable, dem Wirtschaftsverband der Schweizer Kabel-TV-Unternehmen, sorgte die Tatsache, dass den Kabelnetzen der Zugang zu Sportinhalten verwehrt wird, laut Mitteilung für Gesprächsstoff. So bezeichnete etwa Swisscable-Präsident und Nationalrat Filippo Leutenegger (Bild) die Situation als inakzeptabel. "Die Spitzenposition der Schweiz in der Breitbandversorgung ist den Kabelnetzen zu verdanken. Mit ihrer breiten Abdeckung und ihren superschnellen Internetangeboten sorgen sie für Wettbewerb. Aus volkswirtschaftlicher Sicht kann dies nicht hoch genug bewertet werden", so Leutenegger. Deshalb sei die Monopolisierung von Sportinhalten durch Swisscom untragbar.
Kabelnetze in der Schweiz haben gemäss Swisscable-Mitteilung keinen gleichberechtigten Zugang zu Sportinhalten von Cinetrade/Teleclub. Cinetrade/Teleclub sei nicht bereit, mit dem Verband über die Verbreitung von Live-Sport auf Abruf zu verhandeln. Dass das Unternehmen dazu nicht bereit sei, hat Swisscable zufolge mit Swisscom zu tun, das "massgeblich an Cinetrade/Teleclub beteiligt ist". Der Telco mache seinen Einfluss geltend, um der Konkurrenz im Digital-TV-Wettbewerb zu schaden, heisst es in der Mitteilung weiter.
Bereits seit langem liege dieser Fall bei der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko), die urteilen müssen, ob eine Untersuchung eingeleitet werde. "Wir erwarten, dass die Weko nun
endlich entscheidet, so dass die Missstände untersucht werden können und die Kabelnetzkunden endlich Zugang zu sämtlichen Sportinhalten bekommen", forderte Leutenegger.
(abr)