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Surface RT im grossen Test: Das taugt Microsofts iPad-Konkurrent
Quelle: Microsoft

Surface RT im grossen Test: Das taugt Microsofts iPad-Konkurrent

Seit einer Woche ist das Surface RT nun schon auf dem Markt. Während man in der Schweiz weiter auf das erste Microsoft-Tablet warten muss, konnte "Swiss IT Magazine" das Gerät bereits unter die Lupe nehmen.
2. November 2012

     

Es hat lange gedauert, doch nun sind sie da, die ersten ernstzunehmenden Konkurrenten für Apples iPad mit Windows-Betriebssystem. Aus der Menge an neuen Produkten mit Windows 8 sticht dabei vor allem eines heraus: Das Tablet Surface aus dem Hause Microsoft. Der Software-Hersteller mischt sich damit erstmals unter die Hardware-Hersteller und tritt in direkte Konkurrenz mit seinen langjährigen Partnern wie Acer, Dell, HP oder Samsung. Doch was taugt der Erstling aus dem Hause Microsoft? Ist das Tablet die ganze Aufregung Wert, die darum gemacht wird? "Swiss IT Magazine" hat sich in den USA das in der Schweiz leider noch nicht erhältliche Surface RT sichern und es einem ausführlichen Praxistest unterziehen können.

Ausstattung und Verarbeitung

Wer das Surface RT auspackt und erstmals in die Hände nimmt, wird positiv überrascht. Microsoft ist es gelungen ein vom Design her wirklich ansprechendes Produkt zu gestalten – was nicht unbedingt zu erwarten war. Gleichzeitig ist es hochwertig verarbeitet und kommt in einem schicken, schlichten und stabilen schwarzen Gehäuse daher. Besonders gelungen ist der Ständer auf der Rückseite, der sich einfach und schnell ausklappen lässt. Aufgestellt lässt sich das Tablet wunderbar nutzen um Videos zu schauen oder Videotelefonate zu führen oder aber, zusammen mit einem andockbaren Touch oder Type Cover, um es quasi als Notebook zu brauchen. Einziges Manko: Der Ständer kennt nur eine Position und lässt sich nicht verstellen.


Erstaunlich ist auch das Gewicht des Surface RT. Es bringt im Vergleich zu Apples iPad trotz einem grössen 10,6-Zoll-Display nur 676 Gramm auf die Waage und ist damit nur unwesentlich schwerer (iPad: 652 Gramm). Was die Anschlüsse betrifft, so zeigt sich Microsoft derweil spartanisch. Auf der linken Seite findet man einen Lautstärkeregler sowie einen Kopfhöreranschluss, auf der rechten einen Micro-HDMI- sowie einen USB-2.0-Port und einen fünfpoligen, proprietären Anschluss für das Ladegerät. Etwas versteckt unter dem aufklappbaren Ständer findet man rechts auch noch einen Slot für MicroSD-Karten. Das mag auf den ersten Blick umständlich sein, hat aber den Vorteil, dass die kleinen Speicherchips so geschützt sind. Weiter findet man auf den beiden Seiten sowie oben links und rechts je einen Lautsprecher.
Natürlich fehlen auch WLAN (802.11a/b/g/n) und Bluetooth (4.0) nicht, auf ein 3G- oder 4G-Modem verzichtet Microsoft dagegen. Ausserdem gibt es zwei Kameras, eine vorne und eine hinten, wobei die Auflösung der 720p-HD-Lifecams zu wünschen übrig lässt. Ernsthafte Fotos damit zu schiessen ist unmöglich, für Skype sind sie aber völlig ok.

Performance und Display

Die aktuell erhältliche Version des Surface mit Windows RT kommt mit einer Nvidia Tegra 3 Quad Core CPU mit 1,3 GHz Taktfrequenz, 739 MB verfügbarem Grafikspeicher (shared) sowie 2 GB Arbeitsspeicher. Dies gibt dem Tablet den nötigen Schub. Das Gerät lief in unseren Tests schnell, die Navigation war durchwegs flüssig, und ruckelfrei. Allerdings gibt es, je nach App, längere Wartezeiten beim Aufstarten, insbesondere beim ersten Mal. Ob das allerdings an der Hardware oder den noch jungfräulichen Apps liegt ist unklar. Das Herunterfahren des gesamten Systems meistert das Tablet in weniger als 10 Sekunden, für das Hochfahren braucht es rund 20 Sekunden.

Was den internen Speicher betrifft, so wartet Microsoft mit einer SSD mit 32 oder 64 GB Speicherplatz auf, wobei diese Werte theoretischer Natur sind. Effektiv steht Nutzern deutlich weniger zur Verfügung. In unserem Fall – ein 64-GB-Modell – waren es nach der Inbetriebnahme und der Installation von ein paar Apps noch knapp 44 GB, wobei Windows RT alleine etwas über 10 GB nutzt.


Wenig, oder eigentlich gar nichts Negatives gibt es zum 10,6 Zoll grossen Cleartype-HD-Display des Surface zu sagen. Trotz einer im Vergleich zur Konkurrenz bescheidenen Auflösung von maximal 1366x768 Pixeln ist die Darstellung tiptop. Alles ist scharf und hell. Das 16:9-Format ist optimal für die Wiedergabe von Filmen und erlaubt die Darstellung von drei Reihen Apps auf dem Startscreen.

Besonders gut gefallen hat uns auch die Akkuleistung des Surface RT. Nach vier Stunden intensivem Nutzen inklusive Surfen, Spielen und Musik hören standen uns immer noch zwei Drittel zur Verfügung. Hochgerechnet kommt man damit also auf etwa 12 Stunden Betriebszeit.

Bedienung und Zubehör

Microsofts Surface lässt sich auf zwei Arten bedienen: Entweder als Tablet rein mit den Fingern oder aber zusammen mit einem optional erhältlichen Touch oder Type Cover. Die Touch-Bedienung funktioniert dank einer 5-Punkt-Multi-Touch-Unterstützung sehr gut und das Gerät reagiert schnell und exakt. Auch das Arbeiten mit dem Explorer auf dem klassischen Desktop funktioniert einwandfrei, wobei man natürlich schon ganz genau zielen muss. Um schnell zwischen Startscreen und zuletzt geöffneter App zu wechseln gibt es unten im Display-Rahmen einen Touch-Knopf. Was das Tippen betrifft, so findet sich ein virtuelles Keyboard, das fast die ganze Breite des Displays einnimmt und von der Grösse her praktisch genau an eine normale Notebook-Tastatur herankommt. Auf den Tisch gelegt lässt sich damit gut tippen. Aufgestellt ist das Tippen auf diese Art deutlich mühsamer, obwohl sich die Tastatur frei auf dem Screen bewegen lässt und nicht unten fixiert ist. Hier kommen die andockbaren Schutzhüllen ins Spiel.


Microsoft bietet zwei verschiedene Cover an, das Touch und das Type Cover. Beide werden rund 150 Franken Kosten – ein stolzer Preis. Sie sind dank einem Magnet einfach und schnell anzuschliessen und halten sehr gut – allerdings müssen sie ab und zu neu angesteckt werden, da sie das System auf einmal nicht mehr erkennt. Das ist mühsam und war in unserem Test insbesondere nach dem Aufwachen aus dem Standby-Modus der Fall. Besonders interessant ist das Konzept des Touch Covers, das eigentlich nichts anderes als eine Schutzhülle ist, auf der man neu auch noch tippen und navigieren kann. Und das funktioniert tatsächlich. Das kleine Touchpad ist erstaunlich gut und exakt. Die Tastatur – ohne Nummernblock und F-Tasten, dafür mit diversen anderen Funktionstasten – gibt derweil nur ein akustisches Feedback. Man vertippt sich zu Beginn deshalb doch das eine oder andere Mal. Vor allem die Leertaste zu treffen will geübt sein und auch sonst geht ab und zu mal ein Buchstabe unter. Ein Ersatz für eine richtige Tastatur, also das Type Cover, ist das Touch Cover nicht, aber es ist doch gut gelungen und dürfte für den Normalnutzer völlig ausreichen. Einen grossen Wermutstropfen gibt es jedoch: Für Schweizer gibt es derzeit noch kein passendes Tastaturlayout. Dank der automatischen Synchronisation der Einstellungen von Windows 8 führt das in unserem Fall zu einer regelmässigen, grösseren Suchaktion nach ä, é oder verschiedenen Sonderzeichen.

Fazit

Microsoft macht sich als Hardware-Hersteller gut. Die Premiere ist geglückt und das Surface RT kann es durchaus mit Apples iPad und den verschiedenen Android-Tablets aufnehmen. Natürlich gibt es noch ein paar Kinderkrankheiten, aber das war oder ist auch bei der Konkurrenz nicht anders. Auch der Preis (ab 479 Euro, d.h. in der Schweiz wohl ab zirka 600 Franken) stimmt, auch wenn man bedenkt, dass darin ein vollwertiges Office enthalten ist. Gegen einen Kauf spricht eigentlich nur, dass auf Windows RT keine herkömmlichen Programme, sondern nur Windows 8 Apps laufen, und davon gibt es derzeit noch sehr wenige. Anders wird das bei der Pro-Version des Surface mit Intel-Prozessor aussehen, die Anfang 2013 erscheinen wird. (mv)


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Kommentare
"Es hat lange gedauert, doch nun sind sie da, die ersten ernstzunehmenden Konkurrenten für Apples iPad mit Windows-Betriebssystem"...Ich dachte eigentlich immer Android wäre das erste ernstzunehmende Konkurrenzsystem. Ob es wirklich ernstzunehmende Konkurrenz sein wird darf stark bezweifelt werden. Warten wir mal bis 720'000 Apps verfügbar sind oder bis Firmen anfangen die Produkte zu kaufen ;-). Ständer und mitgelieferte Tastatur/Cover sind nett. Die Tastatur vom Pro taugt allerdings einiges mehr. Wo sollen eigentlich noch mehr Anschlüsse bei einem Tablet hin? Und wozu wären die dann gut? Das ist ein reines Marketingprodukt um sich preislich bei der Konkurrenz zu orientieren, weil die Pro Geräte gleich doppelt so teuer sind und sonst in keinem Vergleich zu sehen wären und somit aus den Gedanken der User verschwinden würden.
Freitag, 2. November 2012, S. Gut



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