Comparis.ch hat laut der Westschweizer Wochenzeitung "L'Hebdo" versucht, für seine Krankenkassenprämienvergleiche eine Website des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zu knacken. Während der Internetvergleichsdienst die Vorwürfe der Zeitung in einer ersten Stellungnahme noch zurückwies, gesteht Comparis.ch nun das Fehlverhalten eines Mitarbeiters in einer weiteren Stellungnahme ein. Demnach habe ein Mitarbeiter im Verlaufe des Nachmittags vom 30. August zugegeben, für die Vorwürfe verantwortlich zu sein, und sich freiwillig bei seinem Vorgesetzten gemeldet. Comparis.ch hat dem Mitarbeiter daraufhin gekündigt und ihn per sofort freigestellt.
Der Angestellte des Internetvergleichsdiensts hat am 28. September 2011 versucht, die Sicherheitsvorkehrungen der Webseite des Bundesamtes für Gesundheit zu prüfen. Dabei habe er aus rein persönlichem Interesse gehandelt, allerdings während der Arbeitszeit und an seinem Arbeitsplatz. Comparis.ch hält fest, dass der Mitarbeiter eigenmächtig und zu keinem Zeitpunkt im geschäftlichen Auftrag gehandelt habe. Zudem sei er nicht in die Abfrage der Krankenkassenprämien involviert gewesen.
Derweil meldet "NZZ Online", dass das Bundesamt für Informatik und Technologie (BIT) den Hackerangriff schon im September 2011 registriert hat. Darauf habe das BIT das BAG aufgefordert, ein Strafverfahren einzuleiten. Der Bund sei dieser Empfehlung aber nicht gefolgt. Die Chancen einer Strafanzeige wurden als zu gering eingeschätzt, lässt eine Sprecherin des Innendepartements verlauten.
(abr)