Im Sommer 2009 plant Samuel Mäder, BWL-Student aus Bern, einen Kurztrip nach Stockholm. Während der Suche nach Freizeitangeboten in der schwedischen Hauptstadt bemerkt er schnell, dass das sehr aufwendig ist und viel Zeit in Anspruch nimmt. Es gibt viele lokale Seiten, aber eine zentrale Plattform oder eine Online-Community sucht er vergebens. «Dieses Erlebnis brachte mich auf die Idee für
Gonnado.com, eine Plattform, die einem lokal und personalisiert Freizeitangebote empfiehlt, ohne dass man lange suchen muss», erklärt der heute 26-Jährige. Denn: Oft verbringe man seine kostbaren sechs Stunden Freizeit pro Tag zu wenig vielseitig.
Im Sommer 2009 plant Samuel Mäder, BWL-Student aus Bern, einen Kurztrip nach Stockholm. Während der Suche nach Freizeitangeboten in der schwedischen Hauptstadt bemerkt er schnell, dass das sehr aufwendig ist und viel Zeit in Anspruch nimmt. Es gibt viele lokale Seiten, aber eine zentrale Plattform oder eine Online-Community sucht er vergebens. «Dieses Erlebnis brachte mich auf die Idee für
Gonnado.com, eine Plattform, die einem lokal und personalisiert Freizeitangebote empfiehlt, ohne dass man lange suchen muss», erklärt der heute 26-Jährige. Denn: Oft verbringe man seine kostbaren sechs Stunden Freizeit pro Tag zu wenig vielseitig.
Heute arbeiten insgesamt neun Personen an
Gonnado, die sich ungefähr 600-Stellenprozent teilen. Dazu gehören drei Entwickler, der Rest kümmert sich um Marketing, Administration und Verkauf. Das Team soll weiter wachsen: Gesucht werden aktuell Leute für den Verkauf und mittelfristig auch weitere Entwickler.
Herzstück Empfehlungs-Algorithmus
Heute, zwei Jahre nach dem Startschuss für
Gonnado, stehen Mäder und sein Team vor einem grossen Meilenstein im Rahmen ihres Drei-Schritte-Plans. Schritt eins war, Gonnado durch die Organisation von Events bekannt zu machen, User zu gewinnen und nicht zuletzt auch Geld zu verdienen. Dazu stellten die Jungunternehmer im Sommer 2010 eine erste Version ihrer Plattform online. Nun wird Gonnado.com in den nächsten Tagen um persönliche Freizeitempfehlungen ergänzt und Mäder kommt damit dem Kernprodukt seiner Vision einen Schritt näher. Der dritte Schritt ist dann der Aufbau einer Community und die Interaktion der User untereinander.
Entwickelt wird Gonnado laut CTO Markus Roth ausschliesslich mit Open-Source-Technologien. Geschrieben wird die Software, die im Django-Framework läuft, in Python. Gehostet wird die Plattform aktuell noch bei Rackspace in den USA. «Wir schauen uns zurzeit nach einem Schweizer Hoster um, haben aber noch kein vergleichbares, ähnlich preiswertes und skalierbares Angebot gefunden», erklärt der Entwicklungsleiter von
Gonnado.
Kernelement und gleichzeitig auch der grösste Flaschenhals von
Gonnado ist der Empfehlungs-Algorithmus, der für die personalisierten Angebote sorgt. «Was jetzt online ist, ist sehr einfach: Wir matchen Ort, Datum und wie viele andere Leute mitmachen. Mit dem bevorstehenden Update wird das ganze komplexer und um diverse Benutzer- und Ortsattribute erweitert», erläutert Roth. Mittelfristig muss der Algorithmus deshalb und auch aufgrund ehrgeiziger Expansionspläne – mehr dazu später – deutlich skalierbarer werden. Dazu arbeitet das Start-up an einem zweijährigen KTI-Projekt mit der Berner Fachhochschule.
Möglich macht die intensivierte Weiterentwicklung von
Gonnado ein zinsloses Darlehen der Stiftung für technologische Innovation (STI). Zuvor finanzierte sich das Unternehmen durch Eigenkapital der Gründer oder, wie erwähnt, durch die Organisation von Events. Im Sommer will Mäder dann auf Investorensuche gehen und eine erste Investitionsrunde starten. Geld verdienen soll Gonnado mittel- bis langfristig dann durch Werbung, also Ads.
Lizenzierung und Expansion in USA
Obwohl Gannado erst in den nächsten Wochen richtig loslegen wird, ist das Interesse am Unternehmen bereits gross. «Zwei der grössten Freizeitanbieter der Schweiz sind auf uns aufmerksam geworden», berichtet CEO Mäder. Sie sollen Interesse an einer Lizenzierung der Software, die hinter
Gonnado steckt, haben. «Wir prüfen gegenwärtig, ob wir das machen wollen, denn wir haben Angst, dass uns ein solches Auftragsgeschäft vielleicht vom eigenen, ursprünglichen Ziel abbringen könnte. Wenn das Angebot aber stimmt, dann werden wir sicher nicht Nein sagen.»
Nicht Nein sagen will Gonnado auch zum Ausland, ganz im Gegenteil. Der Horizont geht weit über die Schweiz hinaus. Der Zielmarkt sind die USA. 2013 will Gonnado dort durchstarten, zuvor ist im Frühling Deutschland dran.
Konkurrenz aus der Schweiz?
Angst zu scheitern hat Mäder nicht: «Die nächste grosse Sache wird eine Freizeit-, Verabredungs- oder Event-Sache sein, da sind sich viele einig.» Und wenn jemand schneller ist also Gonnado? Mäder glaubt, dass man gut in der Zeit liege und grosse Unternehmen wie Facebook oder Google sieht er nicht als Konkurrenz. «Sie können zwar jedes Feature anbieten, das wir auch haben, sind aber keine direkte Konkurrenz für uns als reine Freizeitplattform.» Gefährlicher könnten
Gonnado da schon andere, in ähnlichen Bereichen angesiedelte Start-ups werden. Und deren gibt es viele, nicht nur in den USA, sondern auch in der Schweiz – Spontacts, Glocals oder Madeinlocal, um nur einige zu nennen. Eine Bündelung der Kräfte wäre mit Blick in die Zukunft bestimmt nicht schlecht.
(mv)