Der Nationalrat hat sich am Dienstag im Rahmen einer Diskussion über Vorstösse zum starken Franken unter anderem für tiefere Roaming-Gebühren stark gemacht. Mit 181 zu fünf Stimmen hat der Nationalrat eine entsprechende Motion von SP-Frau Ursula Wyss, die Mitte Juni eingereicht wurde, angenommen. Der Vorstoss besagt, dass der Bundesrat für alle Telcos verbindliche Höchsttarife für Handy-Gespräche sowie SMS und Datenverkehr im Ausland festlegen muss. Die Motion geht nun weiter an den Ständerat. Noch vor kurzem wehrte sich der Bundesrat gegen eine solche Festlegung der Gebührenobergrenze, weil diese nicht sachgerecht seien und beantragte die Ablehnung der
Motion.
Als aus Konsumentensicht begrüssenswert bezeichnet derweil der Vergleichsdienst Comparis in einer Mitteilung den Entscheid des Nationalrates. Die Telekom-Anbieter hätten bislang bezüglich Roaming-Gebühren lediglich Pflästerlipolitik betrieben und die Preise nur geringfügig dem veränderten Umfeld angepasst. Der Beschluss von
Swisscom, der am Dienstagmorgen kurz vor der Abstimmung des Nationalrates verkündigt wurde, die Roaming-Gebühren jährlich um 5 Rappen zu senken (
Swiss IT Magazine berichtete), ist laut Comparis-Telekom-Experte Ralf Beyeler ein Schritt in die richtige Richtung: "Doch ist dieser Schritt noch immer viel zu klein."
(abr)