Liest man Studien über die Marktanteile der verschiedenen Windows-Versionen, taucht immer wieder eine erstaunlich hohe Zahl von Windows-XP-Rechnern auf. Dass diese überalterten Systeme tatsächlich noch zu Tausenden im Einsatz sind, zeigt sich jetzt auch am Beispiel der Londoner Polizei.
Wie ein Polizei-Verantwortlicher auf eine entsprechende Frage in der Greater London Assembly zugeben musste, sind bei der Metropolitan Police offenbar noch Tausende XP-Systeme im Einsatz, so ein
Bericht von "The Register". Insgesamt sind bei der Behörde an die 18‘000 Windows XP-Systeme im Einsatz, für die Microsofts erweiterter Support vor mittlerweile über drei Jahren eingestellt wurde.
Die Behörde betreibt bereits seit 2014 ein Migrationsprojekt mit der Bezeichnung Next Generation Desktop. Der Plan sah vor, Windows 7 zu überspringen und die Maschinen direkt auf Windows 8 zu migrieren. Mittlerweile sollen gut 14‘000 Rechner auf dem Stand von Windows 8.1 sein. Mit dem aktuellen Windows 10 sollen hingegen gerade einmal acht Polizeirechner ausgestattet sein. Für Windows 8 gewährt
Microsoft noch Standard-Support bis am 9. Januar nächsten Jahres, Security-Patches werden immerhin noch bis Anfang 2023 bereitgestellt. Allerdings bleibt zu erwähnen, dass die Behörde Microsofts kostenpflichtigen Spezial-Support für Windows XP in Anspruch nimmt. Ob dabei der reguläre Preis von jährlich 800 Dollar pro Rechner bezahlt werden muss, ist offen.
Angesichts der jüngsten Cyberangriffe von Wannacry und Notpetya ist man sich der Dringlichkeit durchaus bewusst. Laut einem Behördensprecher sei die aktuelle Situation wie Schwimmen im Haifischbecken. Es sei daher unerlässlich, der Polizeibehörde die nötigen Ressourcen für das Upgrade-Projekt bereitzustellen, bevor sich eine weitere Cyberattacke mit landesweiten Folgen ereigne.
(rd)