Die Private-Equity-Gesellschaft Silver Lake, Mitbesitzerin von
Dell, soll in der letzten Woche
Hewlett-Packard,
Lenovo und
Huawei bezüglich eines Verkaufs von Dells PC-Sparte angegangen sein. Dies berichtet die Plattform
"Re/code" unter Berufung auf nicht näher definierte Quellen. Die vermeintliche Suche nach einem möglichen Käufer des PC-Business geschah damit unmittelbar
vor Bekanntgabe der 67-Milliarden-Dollar-Übernahme von EMC.
Wie "Re/code" schreibt, sei nicht klar, ob Silver Lake im Alleingang gehandelt hat oder ob Dell in die Gespräche involviert war. Ebenfalls sei unklar, ob die Möglichkeit eines Verkaufs des PC-Geschäfts durch Silver Lake und/oder Dell weiter eruiert werden soll.
Spekuliert wird derweil über den Preis, den Silver Lake für Dells PC-Geschäft verlangt hat. Man gehe davon aus, dass rund die Hälfte von Dells jährlichem Umsatz – also etwa 27 Milliarden Dollar – aus dem PC-Geschäft stamme. Allerdings würde ein Verkaufspreis angesichts des schwierigen PC-Geschäfts deutlich unter dem Jahresumsatz liegen. Dies habe das Beispiel HP im Jahr 2011 gezeigt. Als HP damals mit dem Gedanken gespielt habe, das PC-Geschäft zu verkaufen, hätten Analysten dessen Wert auf rund die Hälfte des Jahresumsatzes beziffert. Heute wäre dieser Wert wohl deutlich tiefer, weshalb im Fall Dell nun ein Verkaufspreis von rund 8 Milliarden Dollar herumgereicht wird – also rund ein Drittel des Jahresumsatzes.
Wie "Re/code" zudem schreibt, hätten weder
HP noch
Lenovo und
Huawei Interesse am Dell-PC-Geschäft gezeigt. HP sei aktuell damit beschäftigt, sich in zwei Unternehmen – eines davon mit Fokus auf das PC- und Printer-Business – aufzuteilen. Lenovo sei überzeugt, dass eine Übernahme vor den Wettbewerbsbehörden keine Chance hätte, und Huawei zeige kein Interesse am PC-Geschäft.
Das Gerücht zumindest ist nun in die Welt gebracht, und man darf fast sicher sein, dass dies nicht die letzte Meldung über einen möglichen Verkauf von Dells PC-Geschäft sein wird.
(mw)